KI im Aktienhandel

Anwendungsfälle: Muster & Signale, Ereignisse aus News/Texten, Fundamentaldaten im Kontext und sachliches Risiko-Scoring – als Entscheidungshilfe. Verknüpft mit AI Trading Erklärung, Trading automatisieren mit AI und AI-Analyse für Aktienmärkte.

Anwendungsfälle

KI im Aktienhandel priorisiert Informationen: von Markt-Mustererkennung über Text/News-Signale bis zu Fundamentaldaten im Peer-Vergleich. Ziel: klare Entscheidungshilfen, keine Zusagen.

Muster & Signale

Trend/Momentum, Volatilität, Korrelationen, Saisonalitäten – sauber definieren und dokumentieren.

  • Feature-Sets & Regime-Erkennung
  • Anomalien & Schwellenwerte
  • Konfidenzen nachvollziehbar

Ereignisse & News

Text-Pipelines extrahieren Ereignisse, bewerten Quellen und messen Tonalität.

  • Relevanzfilter & Deduplizierung
  • Sentiment & Evidenzverknüpfung
  • Zeitstempel- & Kontext-Check

Fundamentaldaten

Kennzahlen normalisieren, Peer-Vergleiche, Änderungsraten – transparent und reproduzierbar.

  • Qualitäts- & Plausibilitäts-Prüfungen
  • Perioden, Splits, Nachträge
  • Branchen-Benchmarking

Risiko-Scoring

Signale in Risiko-Hinweise übersetzen: Klarheit über Annahmen, Datenbasis und Grenzen.

  • Exposure & Korrelationen
  • Unsicherheiten/Drift beachten
  • Protokolle & Freigaben

Datenfluss & Architektur

Von Rohdaten zu Entscheidungshilfen – ein schlanker, prüfbarer Pfad.

1. Quellen

Preis/Volumen, Berichte, News/Texte – einheitliche Zeitachsen, IDs, Währungen.

2. Aufbereitung

Bereinigung, Normalisierung, Feature-Engineering, Validierungschecks, Logging.

3. Modelle

Zeitreihen, Klassifikation/Regression, Embeddings/NLP – Vergleich & Interpretierbarkeit.

4. Output

Signale, Hinweise, Berichte – mit Konfidenzen, Quellen und Begründungen.

  • Reproduzierbar
  • Versioniert
  • Protokolliert
  • Review-fähig

Signal-Lifecycle

  1. Definition: Hypothesen, Labels, Metriken, Annahmen.
  2. Generierung: Regel/Modell, Datenfenster, Schwellen, Konfidenzen.
  3. Validierung: Out-of-Sample, Kosten/Slippage, Sensitivitäten.
  4. Freigabe: Protokolle, Vier-Augen-Prinzip, begrenzte Einführungsphase.
  5. Monitoring: Drift-Checks, Alerts, regelmäßige Reviews & Updates.

Backtesting & Evaluation

Methodik

  • Out-of-Sample & Walk-Forward
  • Baseline vs. komplexe Modelle
  • Konfidenzen & Kalibrierung

Metriken

  • Precision/Recall & Fehlertypen
  • Stabilität über Regime
  • Kosten, Slippage, Latenzen

Bewertungen sind Hilfen für Entscheidungen – keine Ergebnis-Garantien.

Monitoring & Governance

Nachvollziehbarkeit steht im Mittelpunkt: Versionen von Daten/Features/Modellen, Zugriffe, Freigaben und Änderungsverläufe. Alerts bei Drift, Berichte bei Abweichungen, dokumentierte Rollbacks.

  • Änderungen & Wirkung dokumentieren
  • Regelmäßige Reviews & Freigaben
  • Rollen/Rechte klar trennen

Häufige Missverständnisse

„Automatisch = besser“

Automatisierung ersetzt nicht Definition, Protokolle und Freigaben.

  • Regeln vor Tools
  • Datenbasis prüfen
  • Schrittweise Einführungen

„Mehr Features helfen immer“

Qualität vor Menge – Leakage und Doppelzählungen vermeiden.

  • Feature-Reviews
  • Abhängigkeiten klären
  • Robustheits-Checks

„News-Scores sind Wahrheit“

Quellen, Zeitstempel und Relevanz müssen nachvollziehbar sein.

  • Deduplizierung
  • Kontext & Evidenz
  • Qualitätskriterien

FAQ zu KI im Aktienhandel

Wie unterscheidet sich KI-Signal von einer Regel?

Ein KI-Signal entsteht aus Datenmustern; eine Regel ist explizit definiert. Beides lässt sich kombinieren.

Gibt es „das beste Modell“?

Nein. Vergleich, Interpretierbarkeit und Stabilität zählen mehr als einzelne Benchmarks.

Was ist bei News-Signalen zu beachten?

Quelle, Zeitstempel, Deduplizierung, Relevanzfilter und Evidenzverknüpfung sind essenziell.

Glossar

Risiko-Scoring
Bewertung von Hinweisen/Signalen im Kontext von Unsicherheiten, Exposures und Korrelationen.
Regime
Phasen mit unterschiedlichen Marktcharakteristiken (Volatilität, Liquidität, Korrelationen).
Kalibrierung
Abgleich von Modell-Konfidenzen mit beobachteten Treffern/Fehlern über Zeit.